Monozukuri ist ein japanischer Begriff, welcher wörtlich übersetzt „Produktion“, oder „Herstellung von Dingen“ bezeichnet. Dahinter verbirgt sich jedoch nicht nur einfach die „Fertigung“, wie man sie mit Fabriken oder Produktionsbändern in Verbindung bringt. Im weiteren Sinne ist auch technologisches Können, Know-how, aber vor allem auch der Geist der japanischen Herstellungstechnik gemeint.

Aus europäischer Sicht mag das zunächst seltsam erscheinen. Was soll man sich schließlich unter einem solchen „Geist“ vorstellen? Dieser Geist, welcher mit Monozukuri beschrieben wird, bezieht sich auf die Einstellung zu dem hergestellten Produkt selbst. Er ist also eine aufrichtige Einstellung zur Produktion mit Stolz, Geschicklichkeit und Hingabe, sowie das Streben nach Innovation und Perfektion.

„Spirit Hidden in the Trees“

Japanisches Holzhandwerk kommt nach Krakau

Traditionelles japanisches Holzhandwerk in Krakau – die Sonderausstellung

In den letzten Wochen konnte man die Idee von Monozukuri im Manggha Museum der japanischen Kunst und Technologie in Krakau hautnah erleben und sich ein Bild davon machen, was sich hinter diesem „Geist der japanischen Herstellungstechnik“ denn wirklich verbirgt. In der Sonderausstellung „Spirit hidden in the trees“ konnten Besucher vom 19.06.2022 bis zum 16.10.2022 in die Welt des traditionellen japanischen Holzhandwerks eintauchen. Eines wurde den Betrachtenden schnell bewusst: Die sorgfältig gepflegte, jahrhundertealte Tradition des japanischen Tischlerhandwerks, die von Ehrfurcht vor dem Material und seinem natürlichen Ursprung, sowie der Arbeit selbst geprägt ist, garantierte eine Qualität des Handwerks, die weltweit ihresgleichen sucht.

Die Ausstellung wurde in acht Abschnitte unterteilt, welche nahtlos ineinander übergingen.

Erzählt wird eine Narrative, welche dem Besucher diverse Aspekte der traditionellen Tischlerei und Handwerkskunst in Japan nahebringt.

Der Fokus liegt dabei aber nicht nur auf den technischen, sondern auch auf den ästhetischen Besonderheiten. Denn auch bei dem Holzhandwerk geht es in Japan – ganz im Sinne des Monozukuri – nicht nur um das Offensichtliche und unmittelbar Wahrnehmbare. Die Exponate sprechen Bände über die unvergleichlichen handwerklichen Fähigkeiten der japanischen Tischler: die Präzision in Planung und Ausführung, die perfekt gestalteten, stets einsatzbereiten Werkzeuge und die Ästhetik, die an Stellen auftaucht, deren Funktionen rein technisch zu sein scheinen.

Die Gegenstände werden mit tieferen spirituellen oder kulturellen Werten der japanischen Philosophie oder des Shintos angereichert, wie es in Japan typisch ist, und so bekommen sie eine ganz andere und vor allem viel tiefere Bedeutung – hier befinden sich die „spirits hidden in the trees“.

Einige Impressionen über die Ausstellung „Spirit hidden in the trees“ in Krakau können Sie hier in diesem Video gewinnen:

TAKENAKA und das Holzhandwerk

Traditionelles japanisches Holzhandwerk ist für TAKENAKA eine Herzensangelegenheit. Für die Ausstellung im Manggha Museum in Krakow hat TAKENAKA Corporation diverse Exponate des eigenen TAKENAKA Carpentry Tool Museums in Kobe, Japan, zur Verfügung gestellt und wurde so zum Mitorganisator. Für uns ist es wichtig, auch den jüngeren Generationen in Japan und nun auch in Europa Wissen und Wertschätzung für das traditionelle Handwerk mit Holz zu vermitteln. Darüber hinaus ist es uns wichtig, das Potenzial von Holz als Baumaterial aufzuzeigen und uns so für eine nachhaltigere Zukunft einzusetzen.

Das TAKENAKA Carpentry Tool Museum selbst umfasst eine Sammlung von rund 35.000 Exponaten, mit über 18.000 traditionellen Tischlereiwerkzeugen, diverse weitere Werkzeuge, zum Beispiel für das Fällen von Bäumen bis hin zur Schmiedekunst, mehr als 9.000 historische Dokumente, und 1.280 Nachbildungen und Ausstellungsstücke der Holzkunst. Ziel ist es, diese verschwindenden Werkzeuge als kulturelles Erbe zu sammeln und zu bewahren und sie durch Ausstellungen und weiterführenden Forschungen an die nächste Generation weiterzugeben. Das Museum engagiert sich auch außerhalb der Ausstellungen durch Seminare und Kurse, welche den Teilnehmern die Fertigkeiten, die Weisheit und den Geist jener Menschen vermittelt, die die Werkzeuge so meisterhaft nutzten. Auf diese Weise leisten wir unseren Beitrag dazu, den Fortbestand dieser großartigen Tradition zu sichern.